Die Tulpe – der Star unter den Frühlingsboten
Tulpen sind die Stars unter den Frühlingsboten, denn gerade sie faszinieren mit ihrer frischen, natürlichen Ausstrahlung. Wer meint, dass alle Tulpen gleich aussehen und sich nur in der Farbe unterscheiden, wird überrascht sein: Die Größe, Form und Farbe der Blüten variiert beträchtlich. So gibt es im Laufe der Saison beispielsweise Sorten mit schneeweißen oder stark gefransten Blütenblättern, mit schlanken Kelchen oder mit opulent gefüllten Blüten, die an Pfingstrosen erinnern. Und für alle Nasen, denen der Duft der Hyazinthen zu stark ist, sind Tulpensorten wie „Monte Carlo“ (gelb, gefüllt), „Angélique“ (rosa, gefüllt), „Ad Rem’“(orangerot), „Prinses Irene“ (orange), „Abba“ (rot. Gefüllt) oder „Monsella“ (gelb mit roter Zeichnung, gefüllt) eine zart duftende Alternative.
Mit einfachen Mitteln lassen sich mit Tulpen ungewöhnliche Sträuße kreieren: Kombiniert mit einer einzelnen Gerbera, Phalaenopsis, Anthurium, Gloriosa oder anderen tropisch anmutenden Blüten entstehen spannende Kontraste zwischen den so klar und unprätentiös wirkenden Frühlingsboten und ihren exotisch anmutenden Partnern.
Ursprünglich in den Steppen Zentralasiens beheimatet, fanden die Tulpen zunächst Zugang in die opulente Gartenarchitektur der Sultane und Kalifen des Osmanischen Reiches. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts kamen sie nach Europa. Bald schon nahmen sich Züchter dieser Blume mit der Aura orientalischer Exotik an und begründeten ihren Siegeszug. Die Tulpe avancierte in ganz Europa zum Symbol für Wohlstand und guten Geschmack. Der ganze Kontinent wurde von einer wahren Tulpenbegeisterung gepackt. Die wahnwitzigsten Blüten trieb die so genannte „Tulpomanie“ in Holland, wo dann auch die überhitzte Konjunktur kollabierte und es im Februar 1637 zum ersten Börsencrash der Geschichte kam. Auf dem Höhepunkt des Tulpenfiebers erzielte eine einzige Zwiebel wie die rotweiße Papageientulpe „Semper Augustus“, 13.000 Gulden – der Preis entsprach einem Grachtenhaus in Amsterdam.