Interview mit Mark-Geschäftsführer

Der Geschäftsführer der Mark Wohnungsgesellschaft mbH Guido Schönau spricht am 4. Mai 2020 über die Konsequenzen des Pandemie-Shutdowns für das Unternehmen und über die langsame Öffnung der Geschäftsstelle im Mai.
Welche Maßnahmen hat die Mark im allgemeinen Shutdown als erstes umgesetzt?
Nachdem die ersten Unternehmen im Umkreis ihre Schließung bekannt gaben, haben auch wir gesagt: Wir handeln jetzt, bevor etwas passiert und haben das am selben Tag auch noch umgesetzt. Seitdem war die Geschäftsstelle für einige Wochen geschlossen und für den Publikumsverkehr damit nicht mehr unmittelbar erreichbar.
Wie war es, in einem stillen Unternehmen zu arbeiten?
Es war befremdlich, weil der Publikumsverkehr ausblieb. Das war ja auch das Ziel. Komisch war es trotzdem. Normalerweise kommen täglich rund fünf Mieter und/oder Interessenten in unsere Geschäftsstelle. Das ist am Tag nicht viel, aber es summiert sich. All diese Personen haben uns ab dem Moment nur noch per Mail und Telefon erreicht. Einen Einbruch an Service-Qualität gab es also nicht. Etwas reduziert waren die Kontakte natürlich trotzdem.
Und dann ging es auch ins vielbeschriebene Home-Office?
Ja, das haben wir auch relativ schnell umgesetzt. Team A war im Büro und Team B arbeitete von Zuhause aus. Die Teams wechselten sich in der Woche ab. Das war eine Sicherheitsmaßnahme, damit im Falle einer Ansteckung nur ein Team ausfällt und wir unseren Service trotzdem aufrechterhalten können. Betreuungs-Engpässe bei unseren Mitarbeiter*innen mit Kindern haben wir übrigens team-intern geregelt. Auch zukünftig sind solche Home-Office-Szenarien für uns denkbar. Und auch um das einmal zusagen: Wir hatten keinen Coronafall in unserem Unternehmen. Gott-sei-dank.
Gab und gibt es wirtschaftliche Herausforderungen?
Natürlich, diese Zeit ist für viele Mieter*innen eine große wirtschaftliche Herausforderung. In solchen Fällen sind wir den Mietern unbürokratisch entgegengekommen und haben Mietzahlungen vorerst ausgesetzt oder verschoben. Diese Fälle sind aber überschaubar.
Und wie sieht es bei der Mark selbst aus?
Bei uns ist bis jetzt alles im grünen Bereich. Wir wissen natürlich nicht, was als nächstes passiert – das wird die Zukunft zeigen. Momentan sind wir aber wirtschaftlich nicht betroffen. Tatsächlich haben wir auf der einen Seite derzeit weniger Kündigungen, auf der anderen aber auch weniger Mietanfragen. Das hält sich die Waage.
Wie geht es jetzt für die Mark weiter?
Wir öffnen jetzt so langsam wieder die Türen unserer Geschäftsstelle, während wir im Außeneinsatz vor neuen Herausforderungen stehen: Wie können Wohnungsbesichtigungen in Coronazeiten stattfinden etc. Solche Dinge müssen wir nun anders planen, damit nicht zu viele Menschen am selben Ort sind und umgekehrt der Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. Mit Maske die Wohnung betreten und die aktuellen Bewohner bitten, sich nicht im selben Raum aufzuhalten, daran müssen sich beide Seiten erst noch gewöhnen.
Auch unser Regiebetrieb kann seine Arbeit nur bedingt erledigen. Die Maler können oftmals die leeren Wohnungen renovieren. Aber unser Elektriker muss die Wohnungen ja in der Regel im bewohnten Zustand betreten. Hier ist eine neue Sensibilität gefragt.
Wir hoffen natürlich, dass wir bald wieder einen entspannten Umgang miteinander haben. Die Prognosen aus der Wissenschaft weisen uns allerdings einen anderen Weg, der davon ausgeht, dass wir noch viele Monate mit dem Virus leben müssen. Wir kommen also nicht umhin, aufeinander Acht zu geben. Das wünsche ich mir für uns alle.