… und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Woher kommt dieser Gruß eigentlich!
Es gibt viele Worte oder Aussprüche in unserer Alltagssprache, deren jiddische Herkunft uns nicht bewusst ist. Die jiddische Sprache war die Volkssprache der nicht angepassten Juden. Meschugge, Massel, Tacheles reden, Ganoven, Stuss, Mies und auch Pleite sind Worte, die ungehinderten Einzug ins Deutsche fanden. Doch den Verbrechen der Nationalsozialisten fiel letztlich auch die jiddische Sprache beinahe vollständig zum Opfer. Heute wird nur noch an wenigen Orten der Welt – wie zum Beispiel in einer Sprachgemeinschaft in New York – jiddisch gesprochen. Und dennoch sind an vier Universitäten in Israel Lehrstühle für diese Sprache eingerichtet. Und das ist gut so!
Doch woher kommt nun der Ausspruch, jemandem einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Das hebräische Wort ‚rosch‘ wurde mit seiner Bedeutung ‚Anfang/Kopf‘ von den deutschen jiddisch sprechenden Juden leicht abgewandelt übernommen. Am Neujahrsabend wünschten sie sich also einen guten ‚rosch‘, einen guten Anfang. Das macht Sinn. Die deutsche Bevölkerung nahm diese unverständliche Formulierung auf, suchte wohl unbewusst nach einer deutschklingenden Entsprechung und da bot sich offensichtlich der jahreszeitlich passende Begriff ‚Rutsch‘ an. Aus einem guten Anfang wurde damit sehr schnell und erfolgreich der Ausspruch ‚Ein guter Rutsch!‘.
Mit (Aus-)Rutschen, Schlittschuhlaufen oder Skilaufen hat es aber letztendlich überhaupt nichts zu tun.