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Wenn die Kosten steigen

© wort:laut 2018

Die Stadtverwaltung hat über die Lüdenscheider Nachrichten (Ausgabe v. 20.11.2018) mal eben über erneute Preisanhebungen bei der Abfallentsorgung, der Straßenreinigung und der Grundsteuer berichtet. Fachleute erkennen sofort, dass diese Kostensteigerungen nicht nur Haus- und Grundstückseigentümer treffen, sondern auch direkt bei den Mietern landen. Handelt es sich doch um Betriebskosten (BK) im Sinne des Gesetzes, die voll auf die Mieter in der jährlichen Nebenkostenabrechnung umgelegt werden.

Gerade bei den Müllgebühren und der Grundsteuer ist dies für die Lüdenscheider Bürger nichts Neues. Seit mindestens 2013 hat die Stadtverwaltung die Müllgebühren alljährlich angehoben. So muss ein durchschnittlicher 4-Personenhaushalt im kommenden Jahr 28,57 Euro mehr zahlen als noch 2018. Bei 14-tägiger Leerung. Die enormen Grundsteueranpassungen gingen bereits mehrfach durch die Presse.

Das Dilemma hierbei für uns als Vermieter ist, dass wir den Mietern diese Erhöhungen in der BK-Abrechnung überbringen müssen. Dazu kommt, dass die steigenden Nebenkosten mit einer ansteigenden Vorauszahlung einhergehen. Hierbei stoßen wir natürlich nach Zustellung der Abrechnungen auf Unverständnis und Widersprüche. Bei erhöhten Kosten stellen unsere Mieter daher oftmals unsere Abrechnung grundsätzlich in Frage und fragen gar nicht, wer diese zu verantworten hat. Der Hinweis, dass wir als Vermieter nur sehr bedingt Einfluss auf die Entwicklung der Nebenkosten haben, wird dann vielfach gar nicht mehr gehört. Ein wenig ist es wie im Mittelalter: Der Überbringer schlechter Botschaften wird geköpft. Nicht der Verursacher.

Nun hört man in der jüngsten Vergangenheit aus der Politik immer wieder etwas über die unsinnige Mietpreisbremse und darüber, dass das Mietrecht grundsätzlich verschärft werden müsse etc. Diese populistischen Debatten sollen natürlich nur das vermeintlich größere Wählerklientel ansprechen: die Mieter. Tatsächlich sorgen die nun im Raum stehenden Maßnahmen der aktuellen Bundesjustizministerin nicht dafür, dass die Mieten nicht weiter steigen und die Wohnungsnot in den Ballungszentren gelindert wird. Die häufig von der Politik verursachten Erhöhungen der Nebenkosten (s.o.) werden in diesen Debatten meist gänzlich verschwiegen. Es ist aber auch zu unangenehm dem Mieter offen zu sagen, dass diese Maßnahmen direkt und unmittelbar dessen Geldbeutel treffen.

Sollten Sie nun Fragen zu Ihrer Miete oder zu dem Thema Nebenkosten allgemein haben, melden Sie sich gerne bei uns. Wir nehmen uns Zeit und beantworten alle Fragen rund um das Thema Miete und Betriebskosten.